Fakt ist, dass die Produktverpackung im Konsumgüterbereich der Markenidentifizierung dient. In dieser schnelllebigen Sparte bietet das Mittel der Verpackung mit ihrer Gestaltungsfreiheit die Chance, eine Marke nach außen zu kommunizieren, beliebt und bekannt zu machen. Kürzlich machte eine Idee Schlagzeilen, bei der es um einen Supermarkt ging, der vollkommen auf Einwegverpackungen verzichtet. Auch wenn das Ganze außerordentlich nachhaltig ist, kann man überhaupt noch ohne Verpackungen, wenn man vielleicht noch gar nicht genau im Sinn hat, was man eigentlich kaufen will?
Denken wir an vergangene Zeiten, so waren Verpackungen nicht immer Teil des Konsums. Die Funktionen, die Verpackungen heute beinhalten, wurden damals ausschließlich durch Menschen vermittelt. Marktschreier und Straßenhändler mussten sich wortgewandt und überzeugend geben, um ihre Ware zu verkaufen. Im gewissen Maße ersetzt die Produktverpackung also heutzutage den Verkäufer. Sie stellt ein wichtiges Entscheidungskriterium für den Verbraucher dar. Deshalb müssen sich ähnliche Produkte wenigstens äußerlich voneinander abheben, um es in die Köpfe der Verbraucher zu schaffen. Indessen sind die Anforderungen an Verpackungen stetigen Wandlungen im Bezug auf sich ändernder Konsumentenansprüche oder produktbezogener Leistungen ausgesetzt. Da heißt es, sich auf dem schmalen Grat zwischen Anpassung und Beständigkeit nicht zu sehr in eine der beiden Richtungen zu neigen. Ein Produkt, dessen Verpackung sich im Laufe der Zeit nur geringfügig verändert hat, lässt den Konsumenten eine enge Verbindung aufbauen und stärkt folglich die Marke. Es steht fest, dass sowohl Wahrnehmung und Bewertung als auch die Präferenz des Produktes von Ästhetik bestimmt werden. Menschen können bildliche Informationen wesentlich schneller verarbeiten als Texte. So ist es unter anderem die Farbe, die durch ihre vielen Facetten (wie Farbton, Sättigung, Helligkeit) Gedankenverbindungen schafft und den Wiedererkennungswert der unternehmensspezifischen Produktmerkmale unterstützt.
Mit Blick auf die oben genannten Trümpfe, die Marken aufgrund ihrer Verpackungen haben, bleibt der weitere Verlauf des Konzepts eines verpackungsfreien Supermarktes (Info: http://original-unverpackt.de/) auch für uns spannend.